Sinkende Zinsen und eine stabile Nachfrage stützen den Schweizer Immobilienmarkt 2025. Doch verhaltene wirtschaftliche Aussichten und Unsicherheiten über die künftige Zinsentwicklung stellen Risiken dar.
Der Immobilienmarkt in der Schweiz zeigt sich auch 2025 robust, wenngleich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht uneingeschränkt optimistisch stimmen. Aufgrund des abnehmenden Inflationsdrucks und der zunehmenden Unsicherheit hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung sah sich die Schweizerische Nationalbank (SNB) Mitte Dezember 2024 gezwungen, mit dem vierten Zinsschritt in Folge den Leitzins auf 0,5 Prozent zu senken. Inzwischen wird auch eine baldige Rückkehr der Negativzinsen in der Schweiz als realistisches Szenario angesehen.
Wirtschaftliche Perspektiven: Verhaltener Optimismus
Trotz globaler Herausforderungen wie der anhaltenden Krise in Deutschland und den geopolitischen Konflikten in der Ukraine und im Nahen Osten bleibt die Schweizer Wirtschaft relativ solide. Gemäss Konsens führender Expertinnen und Experten wird das Wachstum 2025 1,4 Prozent betragen. Das ist stärker als im Vorjahr – damals waren es rund 1 Prozent –, liegt aber unter dem langjährigen Durchschnitt von 1,8 Prozent pro Jahr. Die nun gesunkenen Zinsen schwächen den Franken etwas, was der exportorientierten Wirtschaft zugutekommt. Gleichzeitig sorgen steigende Reallöhne für eine Belebung des Privatkonsums und des Detailhandels.
Wohneigentum weiterhin hoch im Kurs
Die Preise für Wohneigentum sind in weiten Teilen der Schweiz bereits seit einiger Zeit auf einem sehr hohen Niveau und stiegen auch im Jahr 2024 weiter an (siehe auch Box). Trotz des hohen Preisniveaus bleibt die Nachfrage intakt. Dies ist zum Teil auf die gesunkenen Hypothekarzinsen und die Erwartung noch tieferer Zinsen im Jahr 2025 zurückzuführen. Diese Faktoren erhöhen die relative Attraktivität von Wohneigentum im Vergleich zur Miete. Weiter preistreibend sind auch die anhaltende Zuwanderung und die begrenzte Neubautätigkeit im Wohnungsbau. All dies spricht für einen weiteren Anstieg der Preise im Jahr 2025, sowohl für Eigentumswohnungen als auch Einfamilienhäuser. Jedoch gibt es auch Risiken. Die Erholung der deutschen Wirtschaft, die seit zwei Jahren in einer leichten Rezession steckt, könnte sich weiter verzögern, was vor allem die exportorientierte Industrie in der Schweiz belasten würde. Zudem bleibt die zukünftige US-Politik unklar: Höhere Zölle und eskalierende Handelskonflikte könnten sich negativ auf die Schweizer Wirtschaft und den Immobilienmarkt auswirken.
Preisentwicklung von Wohneigentum
Laut Berechnungen des Beratungsunternehmens Fahrländer Partner Raumentwicklung (FPRE) stiegen die Preise für Eigentumswohnungen im mittleren Segment im dritten Quartal 2024 um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Einfamilienhäuser im mittleren Segment verzeichneten im selben Zeitraum einen Preisanstieg von 1,7 Prozent. Über die letzten fünf Jahre hinweg stiegen die Preise für Eigentumswohnungen um 18,5 Prozent, während Einfamilienhäuser einen Anstieg von 26,5 Prozent verzeichneten.